Ein gefallenes Engelchen eine Geschichte von der Traumfee Alissja
Ein kleines Engelchen, ließ sich gerade auf einer Wolke nieder, um sich im Weihnachts-Wolkenhimmel umzusehen und Pause zu machen.
Es war so schön hier auf dieser Wolke. So ein toller Aussichts-Platz. Hier konnte es ganz weit in den Wolkenhimmel hinein und hinaus sehen. Das kleine Engelchen mit den rosa Flügeln lehnte sich weit nach vorne, um besser zu den unteren Wolken sehen zu können - auf der gerade andere Engel zum Ausruhen landeten. Als es sich zu weit nach vorne beugte, um mehr zu sehen, begann die Wolke sich zu kippeln. Das Engelchen rutschte von ihrem Platz auf ihrer Wolke nach vorne und die Wolke geriet immer mehr ins Schwanken und Schaukeln.
Es war eine gefährliche Situation für unser kleines Weihnachtsengelchen. Weil es immer neugieriger wurde, was die anderen Engel auf der Wolke dort unten so tun, rutschte es immer näher an den Wolkenrand. Sie sangen gerade ihre neuen Weihnachts-Lieder. Die waren so schön und das kleine Engelchen kannte sie noch nicht, deshalb war es auch so unvorsichtig auf ihrer Wolke.
Und schon war es passiert! Es rutschte ab und fiel auf die untere Wolke direkt unter ihr. Die anderen Weihnachtsengel bemerkten nichts davon, weil sie mit dem Singen der neuen Weihnachtslieder beschäftigt waren.
Unser Engelchen rutschte, wie auf einer Wolkenrutschbahn, von einer Wolke zur anderen. Hopp, hopp, hopp, wie auf einer Treppe, ging es nun immer schneller hinunter. Es konnte sich nicht mehr halten - immer tiefer und tiefer in Richtung Erde hinunter. Je näher sie der Erde kam, um so rutschiger wurden die Wolken, weil sie voller Eis und Schnee waren. Dort, wo das Engelchen gerade über die Wolken nach unten rutschte, war Winter auf der Erde und es schneite.
Es war so erschrocken darüber, dass es vergaß seine Flügelchen zu nutzen. Unser kleines Weihnachtsengelchen war vor Angst, ganz starr. Es ist wie bei uns Menschen auch. Wenn wir furchtbar Angst haben, sind wir auch Handlungsunfähig. Das Gleiche passierte jetzt mit den kleinen Engelchen mit den rosa Flügeln.
Oje! Es rutsche immer schneller und schneller, von einer Wolke zur anderen - immer tiefer und tiefer zur Erde hinunter. Und keiner im Himmel bemerkte etwas davon, weil alle mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt waren.
Nur einer beobachtete das Engelchen schon eine ganze Weile. Ein großer Vogel war es. Er flog gerade über den bayrischen Alpen, über dem Geigelstein. Dort war er zu Hause und hier war sein Revier. Er suchte nach Beute, und er war ziemlich weit oben - fast so hoch, wie die Engelswolken am Himmel.
Dieser große Vogel, war ein Steinadler. Und wie er gerade wieder seine Kreise immer höher und höher zog, sah er plötzlich etwas von einer Wolke herunterrutschen. Er sah genauer hin und erkannte, es war ein Engelchen, das nun in großer Gefahr war. Durch seine Schockstarre konnte das Himmelswesen nicht mehr fliegen.
Der Adler lies das Engelchen nicht mehr aus den Augen. Er beobachtete es und überlegte blitzschnell, wie er dem Engelchen helfen konnte. Wenn er unter das Engelchen flog, damit es auf seinem Rücken landen konnte, könnte es durch den Aufprall weit weggeschleudert werden. Und mit dem Krallen fangen – war genauso gefährlich.