Traumfee Alissja 311pixGestern hat mich die Lehrerin, Frau Sonnenblume, zu einer Wanderung eingeladen. Sie sagte zu mir: "Hallo Alisa, ich könnte noch eine Unterstützung gebrauchen, damit ich die Rasselbande der Klasse 3a besser hüten kann, hast du Lust mitzuwandern? Du darfst auch deine Freundin mitbringen. Du weißt ja, dass ich die Meri auch sehr gerne mag"! - Ich fragte Frau Sonnenblume: "Wo gehts denn hin?" - Sie sagte: "Ich hab gelesen, dass es bei den beiden großen alten Bäumen, dort wo das Schloss steht, immer so ein schöner Regenbogen zu sehen ist. Und der Bergwald soll auch ein bisserl rätselhaft sein. Es heißt: dort haben einst Zwerge gelebt und eine Goldmine soll es auch gegeben haben."  Nun, wer meine erste Geschichte vom Regenbogenland gelesen hat, der weiß, dass hier ein Abenteuer auf uns wartet.

Ich habe mich mit meiner Freundin, Merediavinia - kurz Meri genannt, um 10:00 am Schloss verabredet! Im alten Schloss wohnt unser lieber Freund, Gottlieb Sonnenschein (früher Herr Armut). Er freut sich sicher uns wieder zu sehen.

Die Kinder und ihre Lehrerin waren rechtzeitig am Schloss und wir bekamen vom Schlossherrn, eine kleine Brotzeit. Gottlieb erzählte den Kindern Geschichten vom Bergwald, von Herrn Armut und dem Zwerg Goldrausch. So verging die  Zeit wie im Flug und wir verabschiedeten uns von Gottlieb.

Wir gingen zu den beiden uralten Bäumen, die aussehen wie ein riesiges Tor! "Es heißt, hier sei der Eingang zum Regenbogenland und dass ihr beide schon drüben wart.... stimmt das?!", fragt mich Frau Sonnenblume. "Ja, das stimmt! - Und wenn die Kinder gerne rüber wollen, dann könnten wir die RegenbogenKönigin fragen, ob es erlaubt ist, über die Regenbogenbrücke zu gehen!" - Die Kinder schrieen alle wild durcheinander: "Ja-Ja-Ja! wir wollen rüber! Juchhu!" 

Meri und Ich schauten uns an, und nickten. Über unsere geistige Verbindung mit der königlichen Hoheit des Regenbogenlandes,  fragten wir, ob es heute der richtige Zeitpunkt war, einreisen zu dürfen!

JA! war die Antwort! Der Jubel der Kinder wollte kein Ende nehmen, welch ein Abenteuer! Das hat bisher noch keiner von ihren Freunden und Geschwistern erlebt....

So packten wir unsere "sieben Zwetschgen" zusammen - die Reste von der Brotzeit und alle leeren Papiertüten und Flaschen. Die Waldtiere und die Vögel hatten uns neugierig beobachtet.  Meri und Ich - Alisa, standen unter dem Baum-Torbogen, riefen die Sternentorhüter, und baten um Einlass ins Regenbogenland. Die beiden Sternentorhüter wussten bereits Bescheid, und so gingen wir ungehindert rüber - in das Reich der Anderswelt, hinein ins Regenbogenland.

Die Kinder schauten sich erwartungsvoll um. Wir wanderten an einem kleinen Bach entlang, sahen den Bachforellen zu, wie sie Mücken fingen, indem sie aus dem Wasser heraussprangen. Es lagen viele Steine im Bach und das Wasser sprudelte lustig um die Steine herum. Meri sagte zu den Kindern, sie sollten still sein und zuhören, wie das Wasser des Baches seine Melodie singt. Wenn du an einem Bach stehst, wo viele Steine drin liegen, dann hör mal genau hin, die Melodie des Wassers ist einmalig.... manche Menschen sagen; ach das plätschert aber lustig.... es kann aber auch zu einem Lied des Wassers werden, wenn du richtig zuhörst! Das Wasser singt in vielen Tönen gleichzeitig, die Tonleiter rauf und runter.

Gerade als wir vom Bergwald hinaus kamen, sahen wir in der Ferne den riesigen Regenbogen. Die Kinder liefen über eine Margaritenblumenwiese, auf den Regenbogen zu. Dort wo er die Erde berührte, waren viele kleine Kinder, die sich darum rangelten, wer am schnellsten oben, auf dem Höhepunkt der Regenbogenbrücke war.

Unsere Kinder der 3a konnten es nicht mehr erwarten, mit diesen Kindern zu spielen. Sie rannten um die Wette, um dann überrascht vor der Regenbogenbrücke stehen zu bleiben. Aus den Kindern, waren Blumen geworden, die nun wie angewurzelt vor dem Regenbogen standen und ihre Köpfchen hängen ließen.  Nanu? Was war denn hier passiert?

Fragend sahen wir uns alle an. Ein Blumenköpfchen schien sich zu bewegen, und ein bisserl zu uns herüber zu schauen. Ich meinte kleine Wassertröpfchen auf dem Blumengsichterl zu sehen.  Weinte das Blumenkind etwa? Vorsichtig ging ich zu ihm hin, hebte sacht das kleine Kopferl etwas hoch. "Was ist denn hier passiert?", fragte ich.  Das Blumenkind zitterte vor Angst. Es schaute mich an, und es schien fast so, als ob wir uns kennen würden. Meri und ich waren vor längerer Zeit mit dem Zwerg Goldrausch hier gewesen und dabei hatten wir viele Blumenkinder kennen gelernt.

Das MargaritenKind erzählte mit leiser Stimme, was passiert war.

Vor langer Zeit, hatte sich etwas schlimmes ereignet. Heute war der Jahrestag von dem schrecklichen Geschehen. Vor hunderten von Jahren, waren Menschenkinder hier beim  Regenbogen zu Besuch. Und seit dem, wenn Menschenkinder an einem bestimmten Tag zur Regenbogenbrücke kamen, und sie berührten, exakt in dem Augenblick, wurden sie durch einen bösen Spruch, in Steinblumen verwandelt. Doch die RegenbogenKönigin und ihre Schwester die Rosenkönigin, konnten den Zauberspruch abmildern, so dass die Kinder zu Blumenkindern wurden, und hier am Regenbogen an der Brücke leben konnten. Manchmal durften sie Menschenkinder sein und an der Brücke spielen, so wie heute.    

Die Blumenkinder, die jetzt gerade an der Regenbogenbrücke gespielt hatten, sind nun sehr traurig, dass es wieder soweit ist und Kinder verwünscht werden sollten.

"Aber wieso hat uns dann die Königin erlaubt hierher zu kommen, wenn es so gefährlich ist", fragte die Lehrerin sehr verärgert! Da erschienen die Rosenkönigin und ihre Schwester, auf ihrem Regenbogen.

"Lasst euch erklären, warum wir euch erlaubten, hier zu sein. Wir wollen euch nichts Böses! Heute ist der Tag, andem die Verwünschung eines bösen Zaubers umgewandelt werden könnte. Die Erlösung all dieser Blumenkinder, die einst Menschenkinder waren. Nur heute an diesem Tag, könnt ihr, in Verbindung mit Alisa und Meri, diese Verwünschung endlich aufheben. Deshalb seit ihr hier!" - "Und wenn es NICHT gelingt, dann geschieht es noch mal Hunderte Jahre und immer so weiter. Heute und nur Heute könnte es gelingen! Denn auf Tausendjahre war die Zauberkraft angelegt, und wenn es heute gelingt durch euch alle, den Spruch zu erlösen, wird alles gut! Aber nur mit eurer Hilfe! Seit ihr bereit dazu dem Regenbogenland zu helfen?" - "Der Böse Zauber war damals geschehen, als auch die Zwerge hier im Tal fast alle getötet wurden. Und nur eine Familie überlebte, jene Zwergenfamilie, die heut mit dem Zwerg Goldrausch zusammen lebt." - "Wir brauchen dazu auch Gottlieb Sonnenschein, er besitzt ebenfalls die geheimen Kräfte, die nur heute wirksam werden könnten. Ihr habt nur diesen einen Tag zur Verfügung!" - "Seit ihr bereit dazu?" 

JA!" wie aus einem Mund kam unser aller Antwort! "Ja - wir sind bereit das Regenbogenland  und alle die hier leben, zu retten."  Und weil es so sein musste, rannte im selben Moment, der Riese Gottlieb Sonnenschein aus dem Wald heraus. Außer Atem kam er zu uns, und erzählte: er hätte einen furchtbaren Traum gehabt, in dem wir alle hier an der Regenbogenbrücke gefangen wurden und niemals mehr nach Hause konnten.

Wir waren etwas überrascht, und doch ist es so, dass nichts einfach so geschieht. Wenn ich so zurückdenke, waren wir alle zum richtigen Zeitpunkt am rechten Ort. Meri und Ich kamen gerade rechtzeitig, beim bösen Herrn Armut an, der gerade versuchte den Zwerg Goldstaub zu töten. Durch unsere Hilfe konnte unser kleiner Freund ins Regenbogenland zurückkehren und fand dort seine neue Familie. Herr Armut wurde durch die Strafe des Zwerges verzaubert, und durch die Gnade unserer lieben Rosenkönigin aus seiner bösen Zeit erlöst und kann nun als Gottlieb Sonnenschein leben. So ist es kein Wunder, das wir alle hier zusammen sind, die Blumenkinder zu retten.  

Auch unser Zwerg Goldstaub mit seiner Familie wurde auf seltsame Weise hierher geführt, um zur rechten Zeit, an der Brücke zu sein. Wir bildeten einen großen Kreis,  und besprachen, was wir tun und wie wir helfen konnten.

Es war allen klar, wir mussten uns einig sein, denn nur in einer großen Gemeinschaft konnten wir was erreichen. Meri und Ich blickten uns tief in die Augen, um unsere Seelen zu erreichen. Wir wußten, nur mit Hilfe einer großen Energieschwingung konnte der böse Zauber gelöst werden. Wir drehten uns wieder zur Gruppe und sagten, dass wir einen Kreis bilden, und uns an den Händen fassen sollten. Groß und Klein wurden somit zu einer Einheit! Die Kinder, die Erwachsenen, die Zwergenfamilie. Sogar die Vögel und die Tiere die hier im Tal wohnten, umkreisten uns.

Meri sagte: "Nur wenn wir gemeinsam denken und fühlen, können wir zu einer Einheit zusammen wachsen. Und das gelingt bei so vielen verschiedenen Teilnehmern am Besten, wenn wir singen." Meri stimmte zunächst ein Kinderlied an, das alle kannten. Wir mussten die Kinder dort "abholen" wo sie in ihrem kindlichen Gemüt waren. Die Kinder sollten vertrauen in sich selbst und in die Gemeinschaft spüren. So kamen wir uns immer näher. Wir baten die Kinder, selbst auch ein Lied, das sie gerne hatten, zu singen. Wir Erwachsenen ließen den Kindern freie Wahl, auch die Zwergenfamilie und deren Kinder sangen kräftig mit. Die Vögel zwitscherten ihren Rhythmus, die Tiere versuchten auch mit uns mitzuhalten. Und schön langsam kamen wir in eine wunderbare Schwingung der Einheit. Meri, Gottfried und Ich bemerkten, wie sich die Energien immer kraftvoller anfühlten. 

Das Singen brachte die kleine Schar und ihre Lehrerin immer mehr in ihre Seelenkraft. Wir beobachteten auch die Umgebung. Der Regenbogen wurde in seiner Farbe immer kräftiger. Das zeigte uns, dass der böse Zauber schwächer wurde. Wir mussten aber auch aufpassen, dass der Zauberer nicht bemerkte, was wir hier vorhatten. Jedoch die beiden Königinnen bemerkten, das Meri und Ich bedenken hatten und schwach zu werden drohten. Mit ihren blauen Königinnenmantel, bauten sie einen großen Schutzraum um uns herum. Sofort waren wir wieder in unserer Seelenkraft.

Nun konnte unsere Energie wachsen und sich ausdehnen. Wir ermunterten die Kinder  auf ihre innere Stimme zu hören, welchen Ton und welches Lied sie singen sollten. Denn es kam auf die Kinderenergie an, wie hoch sie ihre Kräfte hinauf singen konnten. Wir brauchten keine Bedenken mehr zu haben. Die Königinnen gaben uns durch ihre Blicke zu verstehen, dass wir bald am Höhepunkt ankommen würden. Wir hatten nicht bemerkt, dass wir durch unseren Gesang, vom Regenbogen empor gehoben wurden, und bald den höchsten Punkt der Regenbogenbrücke erreicht hatten.  Nun waren wir in vollkommener Sicherheit. Die Kinder sangen kraftvoll ihre Seelenlieder. Ich kann nicht beschreiben wie schön sich das anhörte. Die Kinderstimmen wurden in ihren Tönen immer höher und höher, wie Engelschöre sangen sie.  Und das ganze Regenbogental schien mit den Kindern mitzusingen. Meri stieß mich leicht mit ihren Ellenbogen an und deutete nach unten wo die Blumenkinder standen. Eines nach dem anderen verwandelte sich in ein Menschenkind.... über die Jahrhunderte hinweg waren so viele Kinder hier ins Regenbogenland gekommen, und alle waren sie vom bösen Zauber eingefangen worden. 

Die Lehrerin Frau Sonnenblume, Gottfried, wir alle die dies sahen, hatten Tränen der Erleichterung in den Augen. Alle Kinder bei denen die Verzauberung abfiel, stiegen die Brücke empor und sangen mit, solange bis alle Kinder befreit waren. Nun konnte der böse Zauberer nichts mehr tun und verschwand wie eine Rakete aus dem Regenbogenland. Die Energieschwingung im Tal war so hoch, dass die Engelwesen, die Elfen und Devas für uns Menschen sichtbar wurden.

Die Königinnen lächelten uns zu, und sie hoben ihre Hände und gaben noch ihren Segen, ihre Liebe und Dankbarkeit in diesen Gesang der Heilung und Erlösung. Sie reinigten ihr Königreich von allen bösen und angstvollen Gedanken, die noch herumschwirrten. Bald kehrte die glückliche Stimmung vollkommen zurück, in das Reich der Königinnen und des gesamten Regenbogenlandes.

Wir rutschten den Regenbogen hinunter und feierten mit allen ein Fest. Viele Obstkörbe und Nektargetränke wurden uns gereicht, um uns für der Heimreise zu stärken. Denn auch Singen macht hungrig und durstig. Danach waren alle so müde, dass wir uns auf der Wiese unterm Regenbogen hinlegten und sofort einschliefen.

Als wir ausgeschlafen hatten, befanden wir uns wieder an den alten Bäumen beim  Schloss. Die Eltern der Klasse 3a holten ihre Kinder ab und alle erzählten, von einem wunderbaren gemeinsamen Erlebnis, dass wir geträumt hatten? Nein! Die Eltern der Kinder glaubten das Abenteuer, das die Kinder erzählten, wäre ein Traum gewesen. Doch können alle Kinder zur selben Zeit das gleiche Träumen? Was meinst Du? 

Und die geretteten Blumenkinder im Regenbogenland? Die durften dort bleiben, denn ihre Eltern lebten schon lange nicht und so wären die Kinder alleine im Menschland gewesen. 

Dies ist eine Geschichte von der Traumfee Alissja, geschrieben von Barbara Oppitz